Die Fotografie ist ihre Leidenschaft, die Medizin ihre Berufung. Hanna Kesten, passionierte Fotografin und Medizinstudentin an der HMU Health and Medical University, kennt sich mit Objektiven aller Art aus. Ob sie mikroskopisch im Labor arbeitet, einem Patienten in die Ohren schaut oder auf einer Hochzeit fotografiert – es ist stets eine Linse, die ihr den Blick aufs Wesentliche zeigt. „Schon als Jugendliche habe ich meine Leidenschaft für Bildbearbeitung und Fotografie entdeckt. Beruflich wollte ich das aber nie machen, Kreativität auf Knopfdruck funktioniert bei mir nicht.“
Stattdessen entschied sich die heute 26-Jährige für eine Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten. Anschließend holte sie das Abitur nach und suchte nach einer Möglichkeit, in ihrer Heimat Potsdam Medizin zu studieren. An der HMU fühlte sie sich von der ersten Minute an wohl: „Schon der Bewerbungsprozess für den Studienplatz war sehr wertschätzend.“
Ihr Studium sieht Hanna als Chance – und als Investition in ihre Zukunft. Für die monatlichen Studiengebühren erhält sie Unterstützung von ihrer Familie. „In den ersten Semestern habe ich zusätzlich gekellnert, das war zwar anstrengend, hat zeitlich aber gut gepasst. Seit 2024 arbeite ich als studentische Hilfskraft im Social Media Bereich. Das hat den Vorteil, dass ich mir die Arbeitszeiten gut einteilen und auch von zu Hause aus arbeiten kann.“
Die Fotografie ist eine weitere Einnahmequelle für Hanna, „vor allem aber ein guter Ausgleich zum Studium“. Die 26-Jährige porträtiert überwiegend Paare, Familien und Pferde. „Auf eine Stunde Fotografie kommen nochmal drei bis vier Stunden Bildbearbeitung. Zuzüglich der Vorbesprechungen kommt da schon einiges an Zeit zusammen.“ Aber sie sei kein Einzelfall, betont die Medizinstudentin, viele ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen müssten nebenher noch Geld verdienen. „Einige arbeiten an den Wochenenden im Rettungsdienst oder im Krankenhaus.“ Auch das Landärztestipendium sei eine Option, um das Medizinstudium zu finanzieren.
Auf die Frage, wie sie es bei ihrem Pensum schaffe, das Studium nicht aus den Augen zu verlieren, antwortet Hanna: „An der HMU haben wir einen guten Draht zu Lehrenden und Mitstudierenden. In dieser familiären Atmosphäre helfen und unterstützen wir uns gegenseitig. Da bleibt niemand auf der Strecke.“ Zwar sei das Studium sehr fordernd, aber „ich bin ein aktiver Mensch und mag es, viel zu tun zu haben.“
Mittlerweile hat die Potsdamerin das zweite klinische Semester und die OSCE-Prüfung erfolgreich bestanden. In den kommenden vier Semestern wird sie sich intensiv mit den verschiedenen fachärztlichen Disziplinen auseinandersetzen, bevor sie den zweiten Teil der Ärztlichen Prüfung absolviert. Ihre Zukunft als Ärztin sieht sie, Stand heute, in einer fachärztlichen Praxis. „Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg“, sagt sie schmunzelnd.